Myanmar – Das
Goldene Land
Ausstellung im
Linden-Museum Stuttgart
18. Oktober 2014 bis 17. Mai 2015
Die Schau gewährt umfassende Einblicke in die Kultur eines
Landes, das sich nach langen Jahren der Isolation auf den Weg in die Moderne
begibt.
Buddha auf einem
Thronsitz, Myanmar, frühes 20. Jh.,
Copyright: Linden-Museum Stuttgart, Foto:
A. Dreyer
Wer durch Myanmar reist, erkennt sofort: Das Leben dort wird
vom Buddhismus bestimmt. Jahrhundertealte Tempel und goldene Pagoden prägen die
Landschaften, in jedem Haus thront an höchster Stelle ein Schrein zur täglichen
Verehrung des Buddha und Kinder werden bereits in jungen Jahren zu Mönchen.
Anhand 200 ausgewählter Originale aus hochkarätigen
internationalen Sammlungen, Filmen und Musik vermittelt die Ausstellung einen
Eindruck der myanmarischen Gesellschaft und spürt den vielfältigen
Ausdrucksformen gelebter Religion nach. Im Zentrum stehen der myanmarische
Buddhismus und die damit in enger Verbindung stehenden Künste. Gezeigt werden
ein Thron, beeindruckende Buddhafiguren aus zwölf Jahrhunderten, Fresken,
Prachthandschriften auf Papier, Palmblatt und Elfenbein, filigrane Holzschnitzarbeiten,
Lackgefäße und weitere Objekte aus dem Umfeld buddhistischer Klöster.
Marionette: Die
Marionettenkunst spielte eine wichtige Rolle
unter den darstellenden Künsten
Myanmars, da Buddhas
und Heilige nicht ohne weiteres durch Menschen
dargestellt
werden durften.
Copyright: Linden-Museum Stuttgart, Foto A. Dreyer
Auch die darstellenden Künste tragen zur Vermittlung der
buddhistischen Lehre bei. Neben Ausschnitten aus Aufführungen sind Kostüme,
Marionetten und traditionelle Musikinstrumente zu sehen. Höhepunkt ist ein
vollständiges Hsaing-Orchester, das aus einer Vielzahl von unterschiedlichen
Trommeln, Gongs und anderen Melodieinstrumenten besteht und bei öffentlichen
Anlässen zur Begleitung von Tänzen und religiösen Zeremonien eingesetzt wird.
Lokanat Schutzgeist,
Myanmar, Konbaung-Zeit, 18.-19.
Jahrhundert, Copyright Staatliche Museen zu
Berlin -
Museum für Asiatische Kunst, Foto: J. Liepe
Eine wichtige Rolle spielen in Myanmar bis heute Astrologie
und Magie. Die Verehrung der Nat-Geister wird in einem vollständigen Schrein
mit Figuren und Votivgaben präsentiert. Traditionelle Moralvorstellungen und
der Glaube an die Wirkung von Farben und Mustern, die sich nachhaltig auf das
eigene Schicksal auswirken können, prägen die Künste der Körpergestaltung: Die
Ausstellung zeigt edle Seidenkleider, handgewebte Baumwollstoffe, Schmuck,
traditionelle Kosmetik sowie Tätowierutensilien. Arbeiten zeitgenössischer
Künstler begeben sich schließlich auf die Suche nach einer myanmarischen
Moderne.
Eingebettet in die Ausstellung ist eine spezielle
Kinderebene: Junge Besucher entdecken gemeinsam mit dem kleinen Mönch
Dhammananda seine Heimat. Er erzählt von Klöstern, mythischen Tieren und
ihren Planeten und zeigt, wie man sich kleidet und wie die Schrift aussieht.
Stationen laden zum Ausprobieren und Staunen ein.
Maras Dämonen greifen
an, Myanmar, Bago, um 1479,
Copyright: Linden-Museum Stuttgart, Foto: A. Dreyer
Ein facettenreiches Begleitprogramm mit Thementagen, einem
myanmarischen Neujahrsfest, Vorträgen, Konzerten und Familienangeboten rundet
die Ausstellung ab.
Hier können Sie den Katalog
kaufen.
Zur Ausstellung
ist auch ein beeindruckender Bildband erschienen:
Ines de Castro / Georg Noack: Myanmar Das Goldene Land
Der
Begleitband zur großen Myanmar-Ausstellung im Linden-Museum widmet sich dem
geheimnisvollen ›Goldenen Land‹: Herausragende Bilder und Beiträge international
renommierter Fachleute zeigen die Schönheit, den Reichtum und die Vielfalt
myanmarischer Kunst und Kultur und vermitteln einen Eindruck der myanmarischen
Gesellschaft.
Man erfährt
hier nicht nur alles über die Ausstellung und kann die ausgestellten Exponate
auch daheim am Kamin noch einmal in Ruhe ansehen, man erfährt auch viel von der
Geschichte, Gegenwart, Religion und Kunst des viel geprüften Landes. Zahlreiche
Fotos vom Leben in Myanmar bieten einen guten Eindruck vom heutigen Leben. Ein
ausführliches Glossar vermittelt das nötige Wissen für diese uns doch fremde
Kultur.
Zur Autorin/Autor:
Prof. Inés de Castro lehrte am Institut für Ethnologie und
Afrikanistik der LMU München und ist heute Direktorin des Lindenmuseums
Stuttgart.
Georg Noack studierte in Hamburg, Berlin und
Yangon Südostasienstudien, myanmarische Philologie, Indologie und Ethnologie.
Er lebte und forschte mehrere Jahre in Myanmar und verbrachte acht Monate in
einem buddhistischen Kloster im Umland von Yangon. Seit 2012 betreut er als
Kurator das Referat Süd- und Südostasien im Linden-Museum Stuttgart.
Ines de Castro
/ Georg Noack: Myanmar Das Goldene Land.
256 S. mit etwa 335 farbige und 25 s/w
Abb., Hardcover. 21 x 27 cm. Bibliografie, Glossar.
Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt. ISBN 978-3-8053-4823-2. Mitglieder der
WBG. 24,95 €, ansonsten 29,95 €.
Info:
Adresse
Linden-Museum Stuttgart, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart, Tel.
0711.2022-3 ǀ Fax 0711.2022-590
Öffnungszeiten
Di – Sa 10 – 17 Uhr ǀ Mi 10 – 20 Uhr ǀ So und Feiertage 10 –
18 Uhr ǀ 24., 25. und 31.12. geschlossen
Eintritt
UR 8,–/6,–/Familienticket: EUR 16,– (bis 2 Erwachsene +
Kinder bis einschl. 18 Jahre), Kinder bis einschl. 12 Jahre frei, Audioguide
(dt. / engl.): EUR 3,-, Kinderbegleitheft frei
Katalog mit Beiträgen international renommierter
Myanmar-Experten: 256 S., ca. 500 farb. Abb., geb., EUR 24,95 (Bestellung: shop@lindenmuseum.de)
Leihgeber
Museum der Kulturen Basel / Museum Rietberg Zürich /
Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Staatsbibliothek zu
Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Orientabteilung / Pitt Rivers Museum,
University of Oxford / Völkerkundemuseum der J. G. E. von Portheim-Stiftung
Heidelberg / Pansodan Gallery Yangon / Yangon Film School / Privatleihgaben
Mit freundlicher Unterstützung von:
Land Baden-Württemberg, Ernst von Siemens Kunststiftung, Ströer DSM
Land Baden-Württemberg, Ernst von Siemens Kunststiftung, Ströer DSM
Mobiltätspartner: Deutsche Bahn
Mit dem Sparpreis Kultur der Deutschen Bahn ab EUR 39,- zur
Ausstellung und zurück, innerhalb von drei Tagen. Bis zu vier Mitfahrer sparen
jeweils EUR 10,-. Das Ticket gibt es bei gleichzeitigem Kauf oder Vorlage einer
Eintrittskarte zur Ausstellung in allen DB Reisezentren und DB Agenturen.
Solange der Vorrat reicht. Weitere Informationen unter www.bahn.de/kultur
Blog: www.myanmehr.com
Dieter Buck
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