Samstag, 21. Dezember 2019

Frohe Weihnachten



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Dieter Buck
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Freitag, 29. November 2019

Vinzenz Klink: Ein Bauch lustwandelt durch Wien - Buchbesprechung

Vinzenz Klink: 
Ein Bauch lustwandelt durch Wien




Der Stuttgarter Sternekoch Vincent Klein, vielen auch aus dem Fernsehen bekannt, liebt Wien und die Wiener. Gemeinsam mit seiner Frau hat er die österreichische Hauptstadt erkundet. Voller Leidenschaft schreibt er über die österreichische Küche, über Wiens Geschichte und Kultur – und über die vielen schönen Kaffeehäuser, Hotels und Restaurants.

Die Wiener reden langsamer, gehen langsamer und essen langsamer als die hektischen deutschen Piefkes. Was nichts anderes bedeutet als: Sie genießen. Deshalb fühlt sich Vincent Klink in Wien so wohl. Er schätzt das Verweilen in den Kaffeehäusern, könnte – wie Kaiser Franz Josef – jeden Tag Tafelspitz essen und dazu ein Ottakringer trinken. Er lustwandelt durch die Prachtstraßen, besucht die früheren Residenzen der Habsburger und übernachtet im Hotel Sacher.



Wien, immer eine Reise wert. Nicht nur für Sterneköche
Klink liebt also Wien. Das spürt man aus jedem seiner Worte. Damit auch andere Wien lieben lernen – und das geht oft nicht ohne etwas Nachhilfe, gibt er Verhaltenstipps für Wien-, ja überhaupt für Österreichbesucher. Wer selbst gerne reist, weiß, das ist oft bitter nötig. Der Ruf der deutschen Touristen ist nicht überall und immer der allerbeste. Klink weiß Anekdoten dazu, und scheut auch nicht vor starken Worten über so manches unerfreuliche Verhalten zurück. Er weiß aber auch zu loben. So zum Beispiel den Berufsstand der Kellner, der in Wien eine ganz besondere Stellung hat. Der dem Gast auf Augenhöhe begegnet. Dass es da manchmal knirscht ist klar, wenn man weiß, wie manch ein Gast im Bedienungspersonal eine Art persönliche Sklaven sieht. Es hat wohl jeder schon solche unsympatische Zeitgenossen erlebt. In Wien, in Österreich, aber auch in Deutschland.




Reise-, Koch-, Erinnerungsbuch – ein fast allumfassendes Buch
Das Buch ist vielseitig. Es ist ein Reisebuch, es ist ein Kochbuch, es ist ein Erinnerungsbuch eines berühmten Zeitgenossen. Es ist aber auch ein Buch, das Wissen vermittelt. So zum Beispiel über die Geschichte der Wiener Küche, die Habsburger – über die Klink nach eigenem Bekunden an die achtzig Bücher gelesen hat – Sisi, oder die Wiener Kaffeehauskultur. Klink führt sie zum Beispiel darauf zurück, dass die Häuser in Wien schlecht bis sehr schlecht heizbar waren und die Leute ihr Leben und Wohnzimmer somit ins Caféhaus verlegten, wo es im Winter warm war. Schon wieder was gelernt …

Dunkle Seiten der Geschichte, zum Beispiel aus dem Dritten Reich und die in Österreich selbst lange Zeit gerne geglaubte Mär, man wäre das erste Opfer von Hitlers Eroberungspolitik gewesen, sparte Klink auch nicht aus. Die Sache, dass Klink den Inhalt der achtzig Bücher über die Habsburger in seinem einzigen Buch zusammengefasst hat, was ihm selbst wohl etwas peinlich war, kommentierte ein Zuhörer von Klinks Vortrag mit den Worten „Eine gute Reduktion ist ein Meisterwerk“, und das wisse Klink aus seiner Küche ja sicher selbst.

Ist es also ein Buch über Wien? Ein Buch über die Wiener? Ein Buch über die Habsburger? Ein Geschichts- oder eher ein Geschichtenbuch? Ein Buch über das Leben und die Menschen, ein Kochbuch oder „was hat die Küche damit zu tun“, ein Buch auch über die Schwaben gar? Nun, „Ein Bauch lustwandelt durch Wien“ ist alles zusammen



Klink ist ein Optimist. Was die Genusswelt anbelangt hat sich manches zum positiven entwickelt. Das kann sicher jeder bestätigen, auch wenn es zum optimalen und wünschenswerten Zustand noch eine Weile dauern wird. Klinks Wunsch dazu: Dass möglichst viele Leute nach Wien fahren und dort das Leben lernen. Da hat er nicht unrecht, denn dass die Österreicher, was die Lebensqualität anbelangt, uns Deutschen etwas voraus sind, das weiß man. Dem Unterschied zwischen Österreichern und Deutschen widmet Klink einige Worte, sowohl im Buch wie auch in seinem Vortrag.



Bei der Buchvorstellung in Klinks Restaurant Wielandshöhe weiß der Autor viel zu erzählen, hält lange Monologe, bringt die Zuhörer zum Nachdenken und zum Lachen, ist tiefsinnig und humorvoll. Und weiß sein Auditorium zu fesseln. Bei manch anderem hätte man bemerkt, dass der eine oder andere auf dem Handy spielt oder zumindest ab und zu mal draufschaut, gähnt, trinkt oder mit dem Nachbarn redet. Hier aber nichts davon. Man hing förmlich an Klinks Lippen. Er wusste aber auch viel und wusste vor allem spannend und interessant zu erzählen.

Koch, Autor, Musiker, Maler, Menschenfreund – Menschenskind, was denn noch?
Der Autor ist ein Multitalent. Nicht nur dass er seit vielen Jahren ein großes Restaurant mit Sterneküche und großem Personalbestand erfolgreich führt, er ist auch als Jazzmusiker aktiv. Zuerst auf der Basstrompete, dann auf der Querflöte, und jetzt versucht er, auf der Mundharmonika Toots Tielemans nachzueifern. Er übt zwar noch, wie er selbst sagt, aber so wie man ihn kennt, wird er auch dieses Instrument bald bestens beherrschen. Zudem malt er auch – einige seiner feinen, duftigen und farbenfrohen Aquarelle sind in dem Buch abgebildet. Nimmt der Tag für so einen Tausendsassa denn überhaupt kein Ende?



Dass er aber nicht nur der Koch- und anderen großen Künsten zugeneigt, sondern auch ein großer Menschenfreund ist, erfährt man im Gespräch mit ihm selbst. Wobei er schon seine eigenen Ansichten hat. Die aber sehr vernünftig und nachvollziehbar sind. Und so entstand das wie der Autor selbst liebenswerte und interessante Buch, schön aufgemacht wie es für einen feinfühligen und kunstfreudigen Menschen wie Vinzenz Klink angemessen ist: Ein Reise- und Kulturführer der besonderen Art mit vielen Anekdoten und ausgewählten Rezepten. Thema Wien. Und die Frage eines Anwesenden, ob er nach seinem Paris- und jetzt dem Wienbuch auch dem Schwabenland einen solchen Band widmen wird antwortete er nur etwas nebulös von Vorbereitungen. Gottseidank, keine direkte Absage. Man darf gespannt sein …




Abschließend soll nur noch erwähnt werden: Es sind natürlich auch Kochrezepte in dem Buch enthalten.

Zum Autor:
Vincent Klink, Jahrgang 1949, führt in Stuttgart das Sterne-Restaurant Wielandshöhe. Bekannt wurde er einem größeren Publikum durch die Fernsehsendungen »ARD Buffet« und »Kochkunst« (seit 1997). Er ist Autor zahlreicher Bestseller u.a. von Sitting Küchenbull (2009) und Ein Bauch spaziert durch Paris (2015).
www.wielandshoehe.de







Vinzenz Klink: Ein Bauch lustwandelt durch Wien. 384 Seiten, zahlreiche Fotos von Gerald von Foris und Aquarelle des Autors. Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Ullstein eBooks. ISBN-13 9783843722032. € 19,99 [D] € 19,99 [A]. Auch als eBook erhältlich.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.



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Dienstag, 5. November 2019

Adrienne Braun:Wer hoißt hier denn noch Häberle?

Adrienne Braun: 
Wer hoißt hier denn noch Häberle?
Die ganze Wahrheit über Stuttgart



Wer kennt Sie nicht, Adrienne Braun? Zumindest für die Leser der beiden großen Stuttgarter Zeitungen gilt das nicht. Mich würde es nicht wundern, wenn der eine oder andere sehnsüchtig auf die nächste Samstagsausgabe wartet, in der er wieder eine der treffend und pointiert geschriebenen Kolumnen der Journalistin stößt.

Auch der Autor dieser Zeilen gehört zugegebenermaßen zu denen, die mit Vorliebe diese Texte lesen. Was weiß Braun wieder Neues über die Welt, das Glück und Unglück in ihr und was dieses mit ihrem Leben zu tun hat. Seltsamerweise auch immer mit dem Leben der Leser…

Wiesbaden trifft Schwaben
Wer mit Schwaben in Kontakt kommt, zumal in der Hauptstadt ihrer Heimat, sollte nicht unvorbereitet sein. Da, wo sie alle Häberle heißen, ticken die Uhren etwas anders als im Rest der Republik. Und die Völkerverständigung erfordert eine Einführung in Spezialitäten wie die Kehrwoche, Stuttgart 21 und Linsen mit Spätzle. Unverzichtbar für alle, die Stuttgart ohne allzu große Blessuren überleben wollen.

Gleich im ersten Kapitel berichtet Braun vom legendären Schwarzen Donnerstag, an dem die Stuttgarter Bürger der Obrigkeit zeigte, wo der Bartel den Most holt sprich was sie von den Stuttgart 21-Plänen hält. Letztendlich führte das zum ersten grünen Ministerpräsidenten in Deutschland und später wohl zum ersten grünen Bürgermeister einer derart großen Stadt. Gell Münchner und Berliner, da glotzet `r! Es folgen Texte über die vielen Festle, den Durchschnittsstuttgarter Michael, die rastlosen Stuttgarter und Feng Shui, die Stuttgarter Bauerei, die Stuttgarter Tierwelt vom Hund bis zum Wildschwein und noch vieles mehr. Man staunt, was so alles in ein kleines Buch hineinpasst.

Und sollte man in nächster Zeit einen Mobiltelefonverweigerer in Bus oder Bahn treffen, der nicht sein kleines Gerät streichelt, sondern kichernd ein orangerotes Büchlein in der Hand hält und fast seine Haltestelle verpasst, so steht als Autor vermutlich Adrienne Braun drauf. Autorin selbstverständlich, sorry.

Zur Autorin:
Adrienne Braun, 1966 in Wiesbaden geboren, war nach ihrem Germanistik- und Kunstgeschichtsstudium Regieassistentin an der Staatsoper Stuttgart sowie Redakteurin der Stuttgarter Zeitung. Seit 1996 arbeitet sie als freie Journalistin, Autorin und Moderatorin, schreibt für das Kunstmagazin ART und die Süddeutsche Zeitung und hat seit vielen Jahren eine Kolumne in der Stuttgarter Zeitung

Adrienne Braun: Wer hoißt hier denn noch Häberle? Die ganze Wahrheit über Stuttgart. 128 Seiten, Format 12,0 x 18,5 cm, Klappenbroschur mit Fadenheftung. Silberburg Verlag, Tübingen. 16,99 €.

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