Geburt im Menschenaffenhaus
Erstmals Mutterfreuden bei
Bonobo Huenda
Fest drückt Bonobo Huenda ihr
erstgeborenes Jungtier
an sich. Foto:
Hermann Vollmer
Aller
Anfang ist schwer. Umso größer war die Freude im neuen Menschenaffenhaus der
Wilhelma, als am Dienstag, 24. November 2015, Bonobo Huenda ein gesundes Kind
auf die Welt gebracht hat. Für die Neunjährige ist es der erste Nachwuchs.
Sie
kam wie ihre Mutter Hermien im Februar 2010 aus Belgien in den
Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart. Damit leben jetzt von den Bonobos,
den nächsten Verwandten der Menschen, 15 in der Wilhelma.
„Das
Kleine kam morgens gegen halb sieben auf die Welt“, berichtet Revierleiterin
Bea Jarczewski. „Für Huenda war die Schwangerschaft zuletzt beschwerlich, die
Geburt selbst verlief ohne Probleme. Die Mutter ist noch sehr müde, entwickelt jetzt
aber großen Hunger. Nach drei Tagen können wir sagen, dass sich das Baby gut
macht und bei ihr trinkt.“ Zuletzt hatte bei den Bonobos Nayembi am 29. August
Nachwuchs bekommen. Zu der jungen Mutter mit deren Tochter Nila sucht Huenda
seit der Geburt häufiger die Nähe, sagt Jarczewski.
Während
seit einigen Wochen klar ist, dass Nayembi ihr Kind von Kasai bekommen hat,
sind die Fragen nach Geschlecht und Vater bei dem jüngsten Familienmitglied noch
unbeantwortet. Vielleicht hilft auch hier bald ein detailreicher Schnappschuss
von Amateur-Fotografen, wie es bei Nila der Fall war, aufzulösen, ob es Junge
oder Mädchen ist. Bis dahin können die Pfleger natürlich auch keinen passenden Namen
aussuchen.
Und
wer von den beiden Männern der Bonobo-Sippe der Vater ist, muss erst ein
Gentest ermitteln. Die Pfleger konnten einen kleinen Teil der Nabelschnur
retten, die von den Bonobos sonst oft mit der Nachgeburt verspeist wird. Einige
Zellen daraus könnten reichen, um im Labor zu ermitteln, ob Kasai oder Mobikisi
der Vater des Jungtiers ist. Der Koordinator der Europäischen Erhaltungszucht
für Bonobos hofft auf Mobikisi. Denn anders als Kasai ist
Mobikisi erst einmal Vater geworden.
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