Kunstmuseum
Stuttgart
I
GOT RHYTHM.
KUNST UND JAZZ SEIT 1920
10.
Oktober 2015 – 6. März 2016
In einem
Parcours von den 1920er Jahren bis heute stellt die große Sonderausstellung »I
Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« im Kunstmuseum Stuttgart die engen
Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Jazz und der bildenden Kunst dar.
Präsentiert werden vielfältige künstlerische Auseinandersetzungen
mit Jazz, angefangen von Gemälden der klassischen Moderne über Werke der
europäischen und amerikanischen Nachkriegsabstraktion bis hin zu Installationen
und Videos der Gegenwart. »I Got Rhythm« versammelt Hauptwerke aus internationalen
Museen und Sammlungen. Begleitend findet ein abwechslungsreiches Programm
statt.
Der Jazz aus den USA eroberte in den 1920er und
1930er Jahren die Tanzsäle und Ballhäuser, Bars und Cafés, Varietés und Kinos
in Europa im Sturm. Die neue Musik war das erste Pop-Phänomen, war Pop vor Pop
und begeisterte die Bohème und das wohl situierte Großbürgertum genauso wie
Jugendliche und Intellektuelle. Jazz und Swing als wilde und virtuose Tanzmusiken
waren auch der Beginn von (widerständiger) Jugendkultur wie auch ihrer unmittelbaren
Kommerzialisierung. Nicht zuletzt war diese Musik ein als authentisch wahrgenommenes
Zeichen für den Beginn der afroamerikanischen Emanzipation.
Die Ausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit
1920« zeigt anhand herausragender künstlerischer Arbeiten, dass der Jazz von
Beginn an eine bemerkenswerte Rezeption in der Kunstszene Europas hervorgerufen
hat. Im Jazz zeigte sich zum ersten Mal die Verbindung zwischen populärer
Kultur und Kunst. Größen des Jazz-Zeitalters wie Louis Armstrong und Josephine
Baker avancierten in den 1920er und 1930er Jahren in Europa zu Weltstars, auf die
sich Adolf Loos oder Piet Mondrian ausdrücklich bezogen. Ebenso setzten sich
bildende Künstler wie František Kupka, Kees van Dongen, Otto Dix, George Grosz,
Henri Matisse und Fernand Léger mit dem Jazz und seinen Protagonisten auseinander.
Und auch das Bauhaus stand ganz im Zeichen des Swing. In Amerika selbst war der
Jazz Schatztruhe und kultureller Motor, in dessen komplexen Rhythmen sich das
moderne Maschinenzeitalter widerspiegelte.
In der afroamerikanischen Bewegung der Harlem
Renaissance engagierten sich neben Literaten und bildenden Künstlern vor allem
Musiker wie Duke Ellington und Billie Holiday, deren Werke neues schwarzes
Selbstbewusstsein ausdrückten.
Bis in die 1950er und 1960er Jahre hinein war der
Jazz dialektisches Synonym für populäre Musik und immer stärker auch
intellektuelle kritische Praxis. Bebop, Free Jazz und Abstraktion verkörperten
idealtypisch den Modernismus und das westliche Freiheitsparadigma während des
Kalten Krieges. Selbstverständlich hörte Jackson Pollock tage- und nächtelang nur
Jazz, während er an seinen Bildern arbeitete.
Und natürlich entwarf Andy Warhol Plattencover für die legendären Blue Note Records. Auf der anderen Seite des Atlantiks veranstaltete K.R.H. Sonderborg, der in der NS-Zeit als Swing Boy verhaftet worden war, in Stuttgart malerische Aktionen gemeinsam mit Jazz-Musikern. Von Dada bis Fluxus, von Pop Art bis Graffiti lassen sich enge Beziehungen und zahlreiche Überschneidungen zwischen den verschiedenen kulturellen Praktiken aufzeigen. Und auch in der Gegenwart finden sich zahlreiche Belege dafür, dass der Jazz unmittelbar künstlerische Prozesse, Ideen und Produktionen beeinflusst.
Und natürlich entwarf Andy Warhol Plattencover für die legendären Blue Note Records. Auf der anderen Seite des Atlantiks veranstaltete K.R.H. Sonderborg, der in der NS-Zeit als Swing Boy verhaftet worden war, in Stuttgart malerische Aktionen gemeinsam mit Jazz-Musikern. Von Dada bis Fluxus, von Pop Art bis Graffiti lassen sich enge Beziehungen und zahlreiche Überschneidungen zwischen den verschiedenen kulturellen Praktiken aufzeigen. Und auch in der Gegenwart finden sich zahlreiche Belege dafür, dass der Jazz unmittelbar künstlerische Prozesse, Ideen und Produktionen beeinflusst.
Um die Beziehung von bildender Kunst und Jazz
aufzuzeigen, wird es Musikstationen mit ausgewählten Hörbeispielen geben, die
in unmittelbarer Beziehung zum Künstler/zur Künstlerin bzw. zum ausgestellten
Werk stehen. Damit erhalten die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der
Ausstellung auch einen präzisen Überblick über die Geschichte des Jazz im 20.
und 21. Jahrhundert.
Begleitend erscheint ein umfangreicher,
zweisprachiger Katalog mit Beiträgen renommierter Autoren und Autorinnen zum
Thema. Unterstützt von einem abwechslungsreichen Begleitprogramm wird »I Got
Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« zu einem Kulturhighlight 2015.
Info:
Hier
finden Sie …
… Artikel über
Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor
allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der
Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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