Samstag, 26. Oktober 2013

Kunstausstellung: Fotografien von Kai Knoerzer



Ausstellung

Kai Knoerzer Photographie: 
All the pretty faces


Wer die Ausstellungsräume des Ateliers für Kunst und Rahmen in der Schlosserstraße, das Paradies für Kunstfreunde, wo es immer was zu entdecken gibt, im Normalzustand kennt, war überrascht. 



Für die Ausstellung des Fotografen Kai Knoerzer hat Stuttgarts Rahmen- und Vergolderguru Horst Gaiser seine Räume ausstellungs- und lifestylekompatibel hergerichtet: Das Atelier für Kunst und Rahmen präsentierta am 25. Oktober 2013 die erste Solo-Ausstellung „All the pretty faces“ des Fotografen Kai Knoerzer.



Mit 23 Jahren gehört Kai zur jüngsten Generation professioneller und außergewöhnlicher Fashion-fotografen, tätig in London und Stuttgart. London, so erklärt er auf Nachfrage, bietet einem Fotografen und insbesondere einem Modefotografen Möglichkeiten ohne Ende, Möglichkeiten, von denen man hier nur träumen kann. 
 


Alles ist freier, großzügiger, größer einfach. Tja, London ist halt nicht Stuttgart. Und gerade diese Möglichkeiten, die London einem jungen, beginnenden Künstler zu Beginn seiner Karriere bietet, die gibt es hierzulande einfach nicht. Aller Weltoffenheit Schwabens zum Trotz. Der Autor gesteht ein, so wird es wohl sein. 


Schnell füllte sich an diesem Freitagabend die beiden Räume. So voll war es, dass sich ein Teil der Vernissage ins Freie verlagerte, und das war nicht nur die Luftsuche der Raucher. Das ist urbanes Flair, das gut zur Umgebung des Ateliers für Kunst und Rahmen Horst Gaisers passt. Was den Autor erstaunt: Das Publikum zählte überwiegend zur jungen bis ganz jungen Generation. Keine Lost Generation also, die nur Disco und Komasaufen im Kopf hat, sondern sich für Kunst und Kultur interessiert. Das war neben den Arbeiten Kai Knoerzers die zweite Überraschung des Abends. Schön auch, dass sich auch einige Vertreter der älteren Generation dazwischen mischten. Auch mischten sich englische Laute in das deutsche. Knoerzer und Gaiser international?! So soll es sein. Kunst für alle!


Und so drängte man sich vor den Bildern. Alle Größen zeigt Knoerzer, Riesenformate, teilweise kongenial in goldene Barockrahmen von Horst Gaiser eingepasst, kleine Formate, intime Bilder. Schwarzweiß und farbig. Mit grobem Korn - man denkt bei manchen Bildern an Blow up oder das seinerzeitige Kultbuch von „Cowboy Kate“ - und vor allem in Form von Collagen gestaltet. Die reinen Fashionaufnahmen Knoerzers, von denen auch ein paar zu sehen waren, waren ja schon sehenswert. 


Die Ausstellung zeigt überwiegend freie Arbeiten und Magazin-Veröffentlichungen zwischen Mode, Portrait und Fine Art. Außergewöhnlich sind auch die verschiedenen Techniken wie Polaroids oder Collagen. Scharf und Unscharf, Knoerzer bietet alles, gerade zur rechten Zeit, am richtigen Bild und am richtigen Ort. Gerade die Collagen sind etwas Besonderes. Hier zeigt sich der Meister, denn hier ist nicht bloß pure Technik gefragt, sondern Fantasie, künstlerisches und kunsthandwerkliches Geschick. Verfremdet mit Farben, mit grafischen Elementen, mit übereinander gelagerten Bildern. Ich weiß nicht warum, aber bei der einen oder anderen Aufnahme kam mir der Name Man Ray in den Kopf. Das mag vielleicht unbegründet sein, denn erklären kann ich es nicht, aber es war so. 


Meist wirken die Protagonisten in Knoerzers Arbeiten selbstbewusst kühl, sehr stark und skulptural. Gab es da mal einen Helmut Newton? Das eine oder andere Mal denkt man, er hätte einen würdigen Nachfolger gefunden.


Die Auflage der Fotoarbeiten beträgt meist 7 Exemplare. Und das schöne ist: Die Arbeiten sind erschwinglich. Wenn jemand sich eine Fotosammlung aufbauen will - vielleicht der oder die eine oder andere des jungen Publikums der Vernissage - hier kann man beginnen. Denn wenn Kai Knoerzer seinen Weg so macht, wie es den Anschein hat, dann sie die Bilder Schnäppchen. Und von Horst Gaiser gerahmt sind sie sensationell!


Kai Knoerzer, die Vita
Kai Knoerzer wurde 1990 in Heidelberg geboren. Mit 16 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Stuttgart und lernte an der Akademie für Kommunikation die Grundlagen der Werbung und Gestaltung, später durch das Studium (ebenfalls in Stuttgart) diese der Fotografie. Er erhielt Preise für hohen Standard und seine Abschlussarbeit. Nach dem Studium assistierte er vielen national und international arbeitenden Fotografen.

Seit Juli 2012 arbeitet Kai überwiegend in London.


Kai Knoerzer, die Vita - jetzt tabellarisch 
  • Geboren 25. Februar 1990 in Heidelberg
  • Mit 16 Jahren Umzug nach Stuttgart
  • Bis zum 18 Lebensjahr Besuch der Akademie für Kommunikation Stuttgart
  • Kaufm. Berufskolleg, Schwerpunkt Design & Werbung
  • 2008-2011 technisches Fotografie-Studium an der Lazi Akademie, Esslingen; (von Adolf Lazi 1950 gegründete Schule für Fotografie)
  • Ab dem 4. Semester weitestgehend autodidaktisch arbeitend
  • 2011 Abschluss mit Auszeichnung für hohen Standard und
  • Award für die beste Abschlussarbeit des Semesters
  • Während und nach dem Studiums freier Assistent für viele national und international tätige Fotografen
  • Seit Juli 2012 London als zweiten Arbeits-Standort



Das Atelier für Kunst und Rahmen
Das Atelier für Kunst und Rahmen Stuttgart besitzt eine große Sammlung ausgewählter und namhafter Künstler. Darüber hinaus stattet der Geschäftsführer Horst Gaiser neben Privatkunden, Galerien, Museen und Institutionen auch Firmen wie die LBBW, Mercedes Benz oder Marc Cain aus. 


 Es gibt wohl kaum einen Rahmenwunsch, den Gaiser nicht erfüllen kann. Und es gibt wohl kaum ein Kunstwerk, das Gaiser nicht adäquat rahmt. Kunst zu Kunst, scheint hier die Devise zu sein. Vergolden tut er übrigens nicht nur Rahmen. Nachfragen lohnt…



Info:
Atelier für Kunst und Rahmen, Schlosserstraße 30 70180 Stuttgart, Tel.: 0711/649 444 6, www.akrs.de
Dieter Buck

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