WILLI BAUMEISTER
ZUM 125. GEBURTSTAG
Der Stuttgarter Künstler wäre am 22. Januar 2014
125 Jahre alt geworden
Willi
Baumeister war nicht nur einer der bedeutendsten Vertreter der Abstraktion,
sondern auch ein wichtiger Netzwerker in den Kreisen der europäischen
Avantgarde vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. 1889 in Stuttgart geboren,
knüpfte er früh zahlreiche Kontakte zu Künstlerkollegen im Ausland.
Ein zweimonatiger Studienaufenthalt in Paris 1911
war bereits der Beginn einer starken Verbindung nach Frankreich. »Zwei Monate
in Paris jeden Tag etwas Neues, Bedeutendes erlebt und gesehen. Stadt, Menschen, Kunst«, schrieb er damals an seine
Eltern nach Stuttgart.
Nach einer erfolgreichen Ausstellung in der Zürcher
Galerie Neupert hatte Baumeister 1912 die Mittel, ein Jahr in Amden in der
Schweiz zu verbringen. 1922 stellte er gemeinsam mit Fernand Léger in der
Galerie Der Sturm in Berlin aus. Zwei Jahre später lernten sich die beiden
Künstler persönlich kennen und blieben zeitlebens eng befreundet. Es folgten
weitere Besuche in Paris, etwa auf Einladung von Le Corbusier und Amédée
Ozenfant 1924, sowie internationalen Ausstellungsbeteiligungen in Frankreich
und den USA.
1933 wurde Baumeister durch die Nationalsozialisten
aus seinem Lehramt an der Frankfurter Kunstgewerbeschule (Städelschule), das er
seit 1928 inne gehabt hatte, entlassen. Im Ausland war er dagegen weiterhin
sehr präsent: Bis 1939 wurden seine Arbeiten in Galerien und Museen in Italien,
Frankreich, der Schweiz und England gezeigt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es Baumeister, an
seine Verbindungen und Erfolge anzuknüpfen: 1949 war er der erste deutsche
Künstler, der nach Kriegsende eine Einzelausstellung in Frankreich erhielt.
Auch im außereuropäischen Ausland wurde er nun verstärkt wahrgenommen. Es
folgten Ausstellungen in den USA, Brasilien und Japan. Auch auf der documenta
1955 war Baumeister vertreten.
Er verstarb noch während der Ausstellung, nur
wenige Tage nach dem Tod seines Freundes Léger, am 31. August 1955 in
Stuttgart. Dem Titel »Willi Baumeister International« entsprechend, zeichnet
die große Sonderausstellung im Kunstmuseum Stuttgart anhand von 200 Werken und
zahlreichen Archivalien derzeit Baumeisters Verbindungen zu namhaften Vertretern
der Avantgarde nach. Belege des künstlerischen Austausches sind unter anderem jene
Werke, die Baumeister im Tausch gegen eigene Arbeiten von befreundeten Kollegen
erhielt.
Die Ausstellung zeigt erstmals einen Teil der
privaten Kunstsammlung, die Baumeister dieserart aufbaute. Im Zuge der
Vorbereitungen für die Schau wurden ein kleinformatiges Gemälde und eine Grafik
entdeckt, die Baumeister seinem Künstlerfreund Zao Wou-Ki (Peking, China 1920 –
2013 Nyon, Frankreich) zum Tauschgeschenk gemacht hatte. Sie befinden sich im
Nachlass des verstorbenen Zao Wou-Ki und sind nun als Leihgaben erstmals öffentlich
in der Sonderausstellung zu sehen.
Dieter Buck
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