Kunstmuseum Stuttgart:
RÜCKBLICK AUF 2016,
AUSBLICK AUF 2017
169.200 Besucherinnen und
Besucher verzeichnete das Kunstmuseum Stuttgart im vergangenen Jahr (2015: 161.250). Auch die
Erfolgsgeschichte des Museum Haus Dix setzte sich 2016 fort.
Mit sechs
Sonderausstellungen zeigte das Kunstmuseum Stuttgart 2016 erneut eine große
thematische Bandbreite: Da gab es, wir
erinnern uns gerne zurück, die große Sonderausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit
1920« (10. Oktober 2015 – 6. März 2016). Sie war nicht nur Höhepunkt eines an Höhepunkten
reichen Jubiläumsjahres 2015, sie war auch die bis dato besuchermäßig erfolgreichste Ausstellung
im Kunstmuseum Stuttgart. Krönung des interdisziplinärenParcours durch die Kunst-
und Jazzgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit Leihgaben u.a. aus
Paris, Madrid, Wien und New
York, war ein sehr gut besuchtes, zweitägiges Abschlussfestival am
letzten
Ausstellungswochenende.
Mit »Candice Breitz: Ponderosa« (9. April – 28. August
2016)
präsentierte das
Kunstmuseum Stuttgart erstmalig in Deutschland einen retrospektiven Überblick zum Schaffen der Künstlerin
Candice Breitz. In ihren bekanntesten Videoarbeiten seziert sie Hollywoodfilme und Popmusik
und untersucht deren Einfluss auf die Identitätsbildung des Einzelnen.
Besonders freuten wir uns
über die Premiere von »Love Story«, einer raumgreifenden Videoinstallation, die
Breitz in der Stuttgarter Ausstellung zum ersten Mal zeigte. Breitz befragt darin sechs Geflüchtete
nach ihren Lebenswegen und Schicksalen – und lässt die Erzählungen von den Hollywoodstars
Julianne Moore und Alec Baldwin vortragen.
Ein komplexes Geflecht kultur- und
mediengeschichtlicher Bezüge knüpfte die Ausstellung von Amie Siegel (»Amie
Siegel. Part 2. Ricochet«, 30.
Januar – 8. Mai 2016), in die sowohl Grafiken, Dias, Videos und
Videoinstallationen als auch eine Performance
Eingang fanden. Als erfolgreich und bei
Groß und Klein beliebt erweist sich die seit dem 24. September 2016 laufende Ausstellung »[un]erwartet.
Die Kunst des Zufalls«. Die umfassende Schau im Glaskubus ist dem besonderen Verhältnis
des Zufalls zur bildenden Kunst gewidmet. Hierzu fand im November ein Thementag statt. Die
Ausstellung geht noch bis zum 19. Februar 2017. Mit den Videoarbeiten des kanadischen Künstlers
Rodney Graham endet im Januar nach knapp zwei Jahren Laufzeit dieAusstellungsreihe »Sound in
Motion. Internationale Video- und Performancekunst«, die mit Arbeiten international
renommierter Video- und Performancekünstlerinnen und -künstler zum Thema »Kunst & Musik«
lockte.
Ebenfalls bis Januar läuft die Ausstellung »auf papier… arbeiten von willi baumeister«. Im
Fokus stehen Willi Baumeisters nur selten gezeigte grafische Papierarbeiten. Die Ausstellung vermittelt
eine Vorstellung davon, welche ›Schätze‹ und ›Entdeckungen‹ das an das Kunstmuseum
Stuttgart angegliederte Archiv Baumeister in Zukunft noch bereithalten wird.
Das Museum Haus Dix in
Hemmenhofen am Bodensee war auch 2016 wieder ein beliebtes Ausflugsziel. 12.781 Besucher begaben
sich zwischen März und Oktober 2016 auf die Spuren von Otto Dix und seiner Familie, die
von 1936 an in dem heute als Museum zugänglichen Landhaus mit Blick auf den Bodensee wohnte.
Unter dem Motto »Swing that Music« richtete das Museum Haus Dix Stuttgart, 5. Januar 2017
im September in Kooperation
mit dem Hesse Museum Gaienhofen und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach ein Jazz-Wochenende
aus. Auch der Bestand der
städtischen Sammlung erweiterte sich 2016 wieder um herausragende Kunstwerke: Als Dank für
die Realisierung ihrer bislang größten Ausstellung weltweit schenkte Candice Breitz dem Museum
die vierteilige Werkgruppe »Four Duets« (2000).
Weitere Schenkungen und Ankäufe stammen u.a.
von Otto Dix, herman de vries, Amie Siegel, Nevin Aladag,Katinka Bock, Annette Kelm
und Erik Sturm. Der Hans-Molfenter-Preis
der Landeshauptstadt Stuttgart ging 2016 an Tino Seghal. Der
Performancekünstler nimmt die Auszeichnung zum
Anlass, demnächst ein Projekt in Stuttgart zu realisieren.
Das Kunstjahr 2017 ist im
Kunstmuseum Stuttgart ein Jahr der Gegenwartskunst und der Entdeckungen: Den Anfang macht im Februar
die Eröffnung der Sammlungspräsentation »Konkrete Anliegen. Sammlung Teufel«
(4. Februar – 10. September 2017). Die Sammlung von Heinz und Anette Teufel ist eine der
wichtigsten Sammlungen konkreter Kunst und befindet sich geschlossen im Kunstmuseum Stuttgart.
Im Frühjahr zeigt das Kunstmuseum die für den »Kubus. Sparda-
Kunstpreis im Kunstmuseum
Stuttgart« (18. März – 18. Juni 2017) nominierten Künstlerinnen Leni Hoffmann, Myriam Holme und
Corinne Wasmuht. Wie schon 2015 steht der Sparda-Kunstpreis auch in diesem Jahr unter
einem Leitthema: Das jeweilige Werk der beteiligten Künstlerinnen ist einem erweiterten Begriff
von Malerei verpflichtet.
Im Sommer widmen wir uns der vielfältigen Sammlung von Alison und
Peter W. Klein (»Sammlung Klein«, 15. Juli – 5. November 2017). Präsentiert werden u.a.
Werkkomplexe von Annette Kelm, Markus Oehlen, Gregory Crewdson, Sean Scully und Jorinde Voigt. Begleitet werden diese
beiden Ausstellungen von Künstlergesprächen.
Es folgt im Dezember eine
umfangreiche Retrospektive zu Patrick Angus – die erste in Deutschland (»Patrick
Angus«, 2. Dezember 2017 – 8. April 2018). Das Werk des 1992 im Alter
von 38 Jahren an AIDS
verstorbenen Künstlers wird erst seit kurzem (wieder-)entdeckt. Angus’ Darstellung der New Yorker
Schwulenszene in den 1980er-Jahren ist nur eines seiner vielen Bildthemen. Und 2017 wird es auch
wieder eine Ausgabe der »Frischzelle« geben. Für das neue Jahr haben wir
einen neuen Partner an unserer Seite: UNIQLO, die japanische Modekette, lädt zweimal im
Jahr bei freiem Eintritt an zwei Wochenenden in unser Museum ein.
Das erste UNIQLO-Wochenende
ist vom 7. bis 9. April 2017. Die Kooperation mit den Ludwigsburgern Schlossfestspielen geht in
eine neue Runde: Am 21. Mai 2017 wird wieder eine »Song Conversation« im
Kunstmuseum stattfinden. Welche Musiker wir auf der Bühne begrüßen dürfen, wird in Kürze bekannt
gegeben. Vom 20. bis 23. Juli 2017 verwandelt sich der Platz hinter dem Kunstmuseum zu einer grünen
Insel mitten in der Großstadt. Mit dem Sommerfestival »Urban Islands« beleben die
Anrainer bereits zum dritten Mal den Kleinen Schlossplatz mit Musik, Kunst
und Kulinarik.
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allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der
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