Mittwoch, 13. April 2016

Landesmuseum Württemberg: neuen Schausammlung mit Schätzen aus der Antike, der Kelten und der Kunstkammer

Eröffnung der neuen Schausammlung

Wahre Schätze:
 Antike · Kelten · Kunstkammer
ab 21. Mai 2016 im Landesmuseum Württemberg
  
Wahre Schätze werden ab 21. Mai 2016 im Alten Schloss in Stuttgart zu bestaunen sein: In zwei Flügeln im ersten Obergeschoss präsentiert das Landesmuseum Württemberg unter dem Titel „Wahre Schätze. Antike · Kelten · Kunstkammer“ Herzstücke aus seinen Beständen. Die Ausstellung umfasst viele prächtige und weltweit einzigartige Objekte, Schätze von internationalem Rang:

·  die reiche Sammlung zur Klassischen Antike, die vielfältige Einblicke in die Welt der Griechen, Römer und Etrusker ermöglicht,
·  einzigartige Zeugnisse aus frühkeltischen Fürstensitzen und –gräbern, darunter Schlüsselfunde der frühen Eisenzeit wie die Grabbeigaben aus Hochdorf und vom Kleinaspergle.
·  Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg, die zu den größten europäischen Sammlungen dieser Art gehört und mit teilweise singulären Beispielen den Kosmos enzyklopädisch vor Augen führt

Die Sammlung zur Klassischen Antike
 Die Antikensammlung des Landesmuseums Württemberg beherbergt eine Fülle von „Wahren Schätzen“ aus der Welt der Griechen, Römer Etrusker. Die über Jahrhunderte gewachsene Sammlung, deren Anfänge auf die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg zurückgehen, erlaubt einen umfangreichen Blick in die Glaubens- und Gedankenwelt dieser Hochkulturen des Mittelmeerraumes. Die archäologischen Hinterlassenschaften von der griechischen Bronzezeit  bis in die Spätantike belegen nicht nur den Reichtum und die Blüte dieser Kulturen, sondern auch deren vielfältige Kontakte und gegenseitige Beeinflussung. Die Objekte reichen von kykladischen und mykenischen Idolen über griechische Vasen, hellenistische Skulpturen und etruskische Bronzearbeiten bis zu filigranem Goldschmuck, römischen Kaiserbildnissen und Wandmalereien. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Funde aus der Zeit des griechisch-römischen Ägypten, die von dem gebürtigen Stuttgarter und Industriellen Ernst von Sieglin gestiftet wurden – darunter Marmorbildnisse von Alexander dem Großen, auf dünne Holztafeln gemalte, farbenprächtige Mumienporträts, eindrucksvolle Mumienmasken sowie Bronzen und Terrakotten von höchster Qualität. Die einzigartigen Objekte sind eindrucksvolle Zeugnisse des Austauschprozesses zwischen der jahrtausendealten Tradition in Ägypten und der griechischen und römischen Kultur. Sie belegen die Vielfalt einer multikulturellen Gesellschaft.

Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg
Die Kunst- und Wunderkammern der Renaissance stehen in der Tradition der mittelalterlichen Schatzkammern. Die Stuttgarter Kunstkammer zählt zu den größten europäischen Sammlungen dieser Art. Sie umfasst Objekte aus dem 15. bis 19. Jahrhundert und zeigt mit teilweise singulären Beispielen die Vielfalt des Kosmos im Kleinen, die enzyklopädisch vor Augen geführt wird. Neben „Wundern von Menschenhand“, kunsthandwerklichen Arbeiten von höchster Virtuosität, interessierten die Herzöge, die sie zusammentrugen, aber auch staunenswerte Naturalien und Exotika aus fernen Ländern. Damalige Bodenfunde der römischen und keltischen Besiedlung Württembergs führten zu einer beginnenden Reflexion der Landesgeschichte. Mit ihren Kunst- und Wunderkammern, die auch wegen des hohen Materialwertes und der Schönheit ihrer Sammlungen geschätzt wurden, traten die Fürsten untereinander in Wettstreit. 1669 wurde die württembergische Kunstkammer im Obergeschoss des ehemaligen Lusthauses auf dem heutigen Schlossplatz aufgestellt. Im 18. und 19. Jahrhundert begann die zeittypische Differenzierung der Sammlung unter verschiedenen Sammlungs- und Forschungsaspekten, so wurde z.B. die Bibliothek nach Ludwigsburg verlegt und das Naturalienkabinett separiert. Die neue Präsentation zeigt die Themen und Gesichtspunkte, unter denen geforscht, bestaunt und repräsentiert wurde, unter dem Aspekt des Sammelns.

Prunkgräber und Machtzentren der frühen Kelten
Die Grundlage für den dritten Ausstellungsteil bilden die europaweit herausragenden Bestände des Landesmuseums Württemberg mit nicht weniger als 13 frühkeltischen Prunkgräbern des 7. bis 5. Jahrhunderts vor Christus aus der Region um den Hohenasperg, die Heuneburg und aus dem Albvorland. Die Entdeckung und frühe Erforschung dieser für die europäische Kulturgeschichte so bedeutenden Denkmälergruppe ist dabei aufs engste mit Württemberg, dem württembergischen Herzogshof und der Königlichen Altertümersammlung, dem heutigen Landesmuseum Württemberg, verbunden, das nunmehr auf eine 140-jährige Forschungs- und Ausstellungstradition zu den „Fürstensitzen“ und „Fürstengräbern“ zurückblicken kann. Im Zeitalter der frühen Kelten erreichte Mitteleuropa eine kulturelle Blüte, die, geprägt von außerordentlicher Dynamik und Komplexität, den gleichzeitigen Verhältnissen in Italien und Griechenland durchaus ebenbürtig war. Als Höhepunkte und Meilensteine der Präsentation fungieren mit dem einzigartigen „Fürstengrab“ von Eberdingen-Hochdorf, der Statue des „Kriegers von Hirschlanden“ und den Funden aus dem „Fürstengrab“ des Kleinaspergle die Schlüsselfunde der frühen Eisenzeit schlechthin. Neu arrangierte, teils noch nie ausgestellte Fundensembles ergänzen diese umfassende Gesamtschau zu Gesellschaft und Kultur der frühkeltischen Eliten in Südwestdeutschland und deren Vernetzung im prähistorischen Europa.

Vorhang auf für die „Wahren Schätze“: Tage der offenen Tür mit freiem Eintritt!
Vom 21. bis 29. Mai 2016 lädt das Landesmuseum Württemberg zu Tagen der offenen Tür ins Alte Schloss. Am Eröffnungswochenende, 21. und 22.5., stehen die Kuratoren in den neu eröffneten Ausstellungsbereichen für Fragen zur Verfügung.

Ausstellungstitel: Wahre Schätze. Antike · Kelten · Kunstkammer
Öffnungszeiten ab 21. Mai 2016: Di bis So 10-17 Uhr
Ausstellungsort: Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart


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