Mittwoch, 10. Dezember 2014

Weltweihnachtscircus wieder in Stuttgart

Hochklassige Artistik, 
Comedy und Poesie

Der Weltweihnachtscircus gastiert zum 22. Mal auf dem Cannstatter Wasen – bis 6. Januar
 


Er ist wieder da: Zum 22. Mal gastiert der Weltweihnachtscircus zum Jahreswechsel auf dem Cannstatter Wasen. Artisten der internationalen Spitzenklasse zeigen bis zum 6. Januar in insgesamt 64 Vorstellungen in der Manege spektakuläre, atemberaubende, heitere und poetische Nummern.

Es ist diese Mischung, die die Zuschauer jedes Jahr aufs Neue fasziniert. Für viele ist der Zirkusbesuch zwischen den Jahren schon zu einer festen Tradition geworden. Und der Erlös der Premiere vom 5. Dezember geht wie in den vergangenen Jahren ans Stuttgarter Kinderkrankenhaus Olgäle.

Produzent Henk van der Meyden übertreibt nicht, wenn er sagt, dass „wir stets für Überraschungen“ sorgen. Eigentlich war auch eine spektakuläre Motorrad-Freestyle-Nummer vorgesehen, die aber aus Sicherheitsgründen einen Tag vor der Premiere abgesagt werden musste. Trotzdem gibt es wieder genug Neues und Überraschendes, von der Hundenummer mit Rosi Hochegger bis zur spektakulären Handstand-Akrobatik von Concerto Black & White  aus China. Da stockt dem Publikum angesichts der Höchstleistungen doch immer wieder der Atem beim laut Veranstaltern größten internationalen Zirkusfestival in Deutschland. 



Aber eine schmerzliche Lücke gibt es. Der Weltweihnachtscircus, eine Produktion von Stardust International, trauert um den am 18. Juli plötzlich verstorbenen Moderator Peter Goesmann. Zwei Jahrzehnte lang hat er den Zirkus geprägt mit seinen Ansagen. Der schmucke Herr, der während der Show mehrmals seinen Frack wechselte, war das Gesicht des Zirkus. Er hat die Besucher quasi an die Hand genommen und durch die Show geführt, Umbaupausen gefüllt und am Ende auch selbst mal in einer lustigen Nummer mitgespielt.

Was da fehlt, merkt man jetzt erst. Während Umbauten bleibt es still, die Artisten kündigen jetzt selbst die Nummern ihrer Kollegen an, was zum Teil äußerst unprofessionell wirkt. Der andere Teil der Ansagen wirkt dagegen klar und professionell, wenn auch ein wenig distanziert. Da kommt dann die Stimme des SWR-Rundfunkmoderators Stefan Siller aus dem Off.

Es ist gut, dass die Produzenten nicht gleich einen neuen Moderator eingesetzt haben. Dies ist eine Verbeugung vor Peter Goesmann, dessen Größe und Professionalität dadurch umso deutlicher wird. Klar ist aber auch, dass eine andere Regelung für die Ansagen gefunden werden muss. Aber nicht nur in der Manege ist der Verlust spürbar, auch hinter den Kulissen war Goesmann eine Integrationsfigur.  „Diese Stimme. Seine Persönlichkeit und seine Liebe zum Zirkus werden uns auch weiterhin begleiten“, erklären die Veranstalter.  

Die besten Artisten der Welt treten in Stuttgart auf.
Das neue Programm ist eine fulminante und temporeiche Mischung aus hochklassiger Artistik, Comedy, Show und Poesie. Einen ersten Höhepunkt gleich am Anfang setzen die Trampolinartisten „catwall“, die sich an einem haushohen Gerüst  austoben: die Seitenwand nutzen sie als Laufsteg, lassen sich ganz nach oben hochschnellen – und das alles in einem atemberaubenden Tempo. Sechs Artisten fliegen kreuz und quer durch das Haus. Damit gelingt es der lustigen Truppe, das Publikum völlig aus dem Häuschen zu bringen. Spaß haben die Zuschauer reichlich – mit den bewährten Clownnummern von Fumagalli und Daris. Aber auch Rosi Hochegger mit ihren Hunden und dem schlafenden Pferd, die Slapstick-Magie von Scott und Muriell sowie Petra und Roland Duss mit ihrer lustigen Seelöwen-Nummer.

Im ersten Teil bestreitet die Familie Knie mit ihrer Freiheitsdressur außergewöhnliche Tiernummern. Arg sentimantal wird es, wenn Maycol Errani seine Tochter vor seiner Darbietung mit einem Pony auftreten lässt. Das gleitet doch zu sehr ins Kitschige ab. Aber Geraldine Knie und Maycol Errani sind einfach Meister ihres Faches.

Im zweiten Teil führen 18 Chinesen ikarische Spiele vor, die ihresgleichen suchen. Da wirbeln Artisten im Liegen ihre Kollegen so dynamisch auf den Füßen herum, dass den Besuchern schon vom Zuschauen schwindelig wird. Außergewöhnlich ist das Luftballett der Russin Anastasia Makeeva. Hoch oben im Zirkuszelt haben schon im ersten Teil Luftakrobaten aus Nordkorea hochklassige Flugartistik gezeigt.

Info:
Schluss ist am 6. Januar. Danach reisen einige der Artisten zum Zirkusfestival nach Monte Carlo. Es gibt eine Nachmittags- und eine Abendvorstellung. Zwischen dem 26. und 30. Dezember sowie dem 2. und 6. Januar gibt es noch zusätzlich Matinée-Vorstellungen.  Die Karten kosten zwischen 23 und 59 Euro. Karten kann man bestellen beim  Circustelefon unter 0711 674 4770 oder beim Music Circus Concertbüro unter 0711 22 11 05. Infos auch unter www.weltweihnachtscircus.de.
     

Rainer Lang
Fotos: WWC Weltweihnachtszirkus, Thierry Bissat, Stardust.

Hier finden Sie …
Artikel über Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen