Sapa Inka
Generationenübergreifendes Theaterprojekt
Kooperationsprojekt des Jungen Ensembles Stuttgart mit dem Linden-Museum
Kooperationsprojekt des Jungen Ensembles Stuttgart mit dem Linden-Museum
Theater im
Museum? Erlebt man ja ab und zu, ist aber immer noch was Besonderes. Umso
verlockender ist das Angebot des Lindenmuseums, innerhalb der Inka-Ausstellung
ein Theaterprojekt zu realisieren. Ausführenden sind 10 Spielerinnen und
Spieler des Spielclubs „Sapa Inka“ vom Jungen Ensemble Stuttgart unter der
Leitung von Tobias Metz.
Eine Reise durch Raum und Zeit und die Ausstellungsräume des
Linden-Museums.
Bereit sein für eine außergewöhnliche Reise sollte man als
Zuschauer schon. Doch Achtung! Der Weg wird beschwerlich sein und birgt zahlreiche Gefahren!
Wer in die Welt der Inka eintauchen will, muss sich warm anziehen und wird ganz
schön ins Schwitzen kommen. Deshalb wohl auch die Warnung des "Obermaats" an alle Schalträger: "Schal aus: Es wird euch warm werden!!!"
Der "Obermaat" bringt die Mitreisenden auf Trab!
Das Abenteuer führt durch die herrlichen Landschaften der Anden, vorbei an
der trockensten Wüste der Welt, an Gletschern und Lamaherden bis nach Cusco und
weiter in die Vergangenheit, in die Gegenwart und wieder zurück.
Pizarro begrüßt seine Bootsbesatzung
Hier findet die "Gesundheitskontrolle" statt - auf Zähne und Hände...
Fragen über Fragen
Werde ich im Lotto gewinnen? Soll ich den neuen Job annehmen - oder nicht?
Fragen, die bestimmt dem einen oder anderen der Besucher auf der Seele brennen.
Gut, dass unterwegs das Orakel befragt werden kann! Wer es jedoch wagt, dem
Sapa Inka in die Augen zu blicken, der hat mit dem Schlimmsten zu rechnen -
oder wird er vielleicht das Geheimnis des obersten Herrschers lüften?
Das Orakel, sprich die Mumie des Sapa Inka, spricht mit seinem Priester
Der Spielclub „Sapa Inka“ des Jungen Ensembles Stuttgart
Die Wegbegleitung der Expedition durch die Ausstellung „Inka - Könige der
Anden“ im Linden-Museum obliegt dem Jungen Ensemble Stuttgart. 10 Mitglieder
des Spielclubs „Sapa Inka“ bestreiten den Abend. Die Spielerinnen und Spieler
entwickeln und inszenieren Handlungen, Szenen und Stimmungen an verschiedenen
Orten in der Ausstellung, so dass der Besucher unterwegs ist und, so er die
Ausstellung kennt, sie aus ganz anderem Blickwinkel neu erlebt. Dass die
Schauspielerinnen und Schauspieler mit Herzblut dabei sind, ist von der ersten
bis zur letzten Minute zu spüren.
Der Priester in voller Aktion - nicht ganz uneigennützig,
wie sich herausstellt!
Inspiriert von den Söhnen der Sonne, „Weltenveränderern“ und den
historischen Ereignissen im Andenraum entstehen durch das Stück außergewöhnliche
Sichtweisen, individuelle und experimentelle Ein- und Ausblicke. Ausgehend von
archäologischen Funden, goldwerten Textilien, Schmuck und Keramik-Figuren wird
inmitten der „Ausstellungskulissen“ gespielt, gefühlt, gelebt, geflüstert und
gelacht.
Heute sind Touristen unterwegs. Dass sie letztendlich Opfer
der bauernschlauen Ureinwohner werden wird sich herausstellen.
Der Abend
beginnt schon recht stressig. Eine Art Sklaventreiber oder Obermaat oder was
er/sie gerade darstellt jagt die Zuschauer erst mal theatralisch die Treppe
hinab. Dann darf eine abgezählte Besucherzahl hinauf, wird aber gleich
lautstark an die Kandare genommen. Disziplin ist das Motto, das auf dem Schiff
herrscht. Deshalb werden die Besucher, die Besatzung in diesem Fall, auch auf
Herz und Nieren, sprich von den Händen bis zu den Zähnen auf die Gesundheit
kontrolliert. Dann übernimmt Eroberer Pizarro das Kommando.
Und so geht
es weiter. Die Zuschauer wandern von Raum zu Raum und werden überall von neuen
Szenen überrascht, zum Teil mit einbezogen. Amüsant ist die Szene mit der
Touristin am Machu Picchu, die in ihrer Naivität vom bauernschlauen „Indianer“,
der sich sofort gegen diese politisch unkorrekte Bezeichnung wehrt, übers Ohr
gehauen wird. Amüsant auch die Bearbeitung der Ansprache eines Priesters, der
auf den zweiten Blick so gar nicht fromm erscheinen will, an das Orakel in Form
des verstorbenen Herrschers Sapa Inka, verkörpert als Mumie. Hier scheint
Eigennutz, auch in Form von orakelten Lottozahlen, vor Frömmigkeit und Andacht
zu gehen.
Ans Herz gehend und ergreifend dafür der Teil, als sich zwei Mütter auf dem Friedhof, auf dem ihre verstorbenen Kinder begraben sind, anscheinend regelmäßig treffen, und in dem die Geschichte mit den Kinderopfern der Inkas mit dem aktuellen Tod der Kinder verwoben werden.
Ans Herz gehend und ergreifend dafür der Teil, als sich zwei Mütter auf dem Friedhof, auf dem ihre verstorbenen Kinder begraben sind, anscheinend regelmäßig treffen, und in dem die Geschichte mit den Kinderopfern der Inkas mit dem aktuellen Tod der Kinder verwoben werden.
Wohl die bedrückendste Szene der Aufführung, die sicher
keinen kalt lässt: Sind das jetzt zeitgenössische Mütter, deren
Kinder verstorben sind oder Mütter der Kinderopfer der Inkas?
Spannend ist
jedoch der Schluss, die Begegnung Pizarros mit dem Inkaherrscher Sapa Inka. Dieser
„Sohn der Sonne“ über allen anderen. Er wurde noch nach seinem Tod als Mumie
verehrt, als Orakel befragt und „gefüttert“ - siehe oben!
Pizarro
bleibt zwar im Kampf auf Leben und Tod letztendlich der Sieger - „wie im
richtigen Leben“ seinerzeit - moralischer Sieger bleibt jedoch der Inka, der,
wie auf einer Zeichenschnur anscheinend festgehalten, den Fremdling, den
Eroberer als Freund empfangen wollte. Schlecht kommt dabei nicht nur die
erobernde Macht Spanien weg, sondern mit inbegriffen ist auch die katholische
Kirche mit ihren Missionsbemühungen, die letztendlich nur Grausamkeit über Land
und Leute brachten.
Bleibt nur
eines: Dem Ensemble bei seinen folgenden Vorstellungen recht viele Besucher zu
wünschen. Verdient hätten die Schauspielerinnen und Schauspieler es, denn, man
hat es bemerkt, alle waren mit Herzblut dabei und haben ein grandioses Spiel
geboten.
Die Ausstellung: Inka - Könige der Anden
Schön und ein
Zusatzangebot für Theaterbesucher ist die Möglichkeit, zwischen 16:30 und 18:00
die Ausstellung anzusehen. Es muss dann zwar die Stunde bis zum Theaterbeginn
überbrückt werden, aber wer die Ausstellung noch nicht gesehen hat, dem ist
dies unbedingt zu empfehlen - es ist auch nützlich zum Verständnis des
Theaterstücks.
Die
Europapremiere dieser grandiosen Ausstellung findet im Lindenmuseum statt, was
ein Bild auf den guten Ruf des Stuttgarter Museums wirft. Leihgaben aus anderen
berühmten Museen zwischen Peru, London, Antwerpen, München und Basel sind hier
zu sehen.
Ein gut konzipierter Rundgang führt durch die Ausstellung. Audio-Guides bieten Zusatzinformationen zu den Schrifttafeln. Für Kinder gibt es ein extra Angebot, sie können sich altersgerechte Informationen und Präsentationen abrufen. Hier nimmt K’inti, ein Botenläufer der Inkas, die jungen Besucher an die Hand und führt sie durch die Ausstellung. Dazu gibt es dank der Unterstützung der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde e.V. ein kostenloses Rätsel- und Aktionsheft. Hier ein paar Impressionen aus der Ausstellung.
Ein gut konzipierter Rundgang führt durch die Ausstellung. Audio-Guides bieten Zusatzinformationen zu den Schrifttafeln. Für Kinder gibt es ein extra Angebot, sie können sich altersgerechte Informationen und Präsentationen abrufen. Hier nimmt K’inti, ein Botenläufer der Inkas, die jungen Besucher an die Hand und führt sie durch die Ausstellung. Dazu gibt es dank der Unterstützung der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde e.V. ein kostenloses Rätsel- und Aktionsheft. Hier ein paar Impressionen aus der Ausstellung.
Das Junge Ensemble Stuttgart wird 10!
Zum 10.
Geburtstag beschenkt das Junge Ensemble Stuttgart (JES) sich und sein Publikum
mit einer besonderen Spielzeit! Denn in der Jubiläumsspielzeit 2013/2014 wird
es nur zwei Premieren geben. Neben den beiden Neuproduktionen arbeitet das
Ensemble mit nationalen und internationalen Künstlern unterschiedlicher Sparten
an verschiedenen Projekten, um die Bandbreite an Theaterformen,
Spielmöglichkeiten und Spielorten am JES zu erweitern, sich neu auszuprobieren
und neue Perspektiven für die Arbeit in den kommenden Jahren zu eröffnen.
Im Mai 2004 wurde unter dem Tagblattturm das Junge Ensemble Stuttgart, das Kinder- und Jugendtheater der Landeshauptstadt eröffnet! Den Spielbetrieb hatte das Ensemble um Gründungsintendantin Brigitte Dethier jedoch schon im Herbst 2003 aufgenommen. Weil das eigene Theater noch nicht bezugsfertig war, spielte des JES an verschiedenen Orten in Stuttgart und stellte seine ersten Stücke u.a. im Pressezentrum des VfB und im Rosensteinmuseum vor.
Zehn Jahre später ist das junge Theater unter dem Tagblattturm aus Stuttgarts Theaterlandschaft nicht mehr weg zu denken. Das JES hat sich unter Zuschauern, Kritikern, Theaterbegeisterten aller Altersgruppen, Lehrern und Fachleuten zur feststehenden Größe entwickelt. Zuschauerreaktionen, vier Einladungen zum deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival, zahlreiche internationale Gastspieleinladungen und Auszeichnungen wie der deutsche Theaterpreis „DER FAUST“ bestätigen die Qualität der Theaterarbeit, die im JES auf die Bühne gebracht wird.
Gleich drei Mal wird in der kommenden Spielzeit Geburtstag gefeiert! Denn die Arbeit des JES basiert auf drei Säulen: Dem professionellen Schauspielensemble, der partizipativen Theaterarbeit und der internationalen Zusammenarbeit.
Im Mai 2004 wurde unter dem Tagblattturm das Junge Ensemble Stuttgart, das Kinder- und Jugendtheater der Landeshauptstadt eröffnet! Den Spielbetrieb hatte das Ensemble um Gründungsintendantin Brigitte Dethier jedoch schon im Herbst 2003 aufgenommen. Weil das eigene Theater noch nicht bezugsfertig war, spielte des JES an verschiedenen Orten in Stuttgart und stellte seine ersten Stücke u.a. im Pressezentrum des VfB und im Rosensteinmuseum vor.
Zehn Jahre später ist das junge Theater unter dem Tagblattturm aus Stuttgarts Theaterlandschaft nicht mehr weg zu denken. Das JES hat sich unter Zuschauern, Kritikern, Theaterbegeisterten aller Altersgruppen, Lehrern und Fachleuten zur feststehenden Größe entwickelt. Zuschauerreaktionen, vier Einladungen zum deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival, zahlreiche internationale Gastspieleinladungen und Auszeichnungen wie der deutsche Theaterpreis „DER FAUST“ bestätigen die Qualität der Theaterarbeit, die im JES auf die Bühne gebracht wird.
Gleich drei Mal wird in der kommenden Spielzeit Geburtstag gefeiert! Denn die Arbeit des JES basiert auf drei Säulen: Dem professionellen Schauspielensemble, der partizipativen Theaterarbeit und der internationalen Zusammenarbeit.
Jungen Ensemble Stuttgart - Geburtstagsfeier Teil
2
Am 22.
Februar 2014 öffnet die theaterpädagogische Abteilung ihre Türen und gibt einen
Einblick in ihre Arbeit: offene Proben mit den Spielclubs, Ausschnitte aus Produktionen,
kurze Workshops laden alle Spielwütigen zum Ausprobieren ein.
In einer
großen Diskussion mit Kindern und Jugendlichen wollen die Theaterpädagogen eine
Utopie entwerfen, wie das JES aussehen kann, welches Angebot es geben soll und
wie das JES zu einem lebendigen Ort werden kann. Zum Abschluss des Tages wird
eine rauschende Fete im Foyer gefeiert!
Quelle: www.jes-stuttgart.de
Dieter und Marlies Buck
Weitere Impressionen aus der Ausstellung
Weitere Impressionen vom Theaterstück Sapa Inka
Weitere Impressionen aus der Ausstellung
Weitere Impressionen vom Theaterstück Sapa Inka
Info:
Die Vorstellung findet in der Ausstellung "Inka - Könige der
Anden" im Linden-Museum statt.
Reservierung über das JES-Kartentelefon, Kasse im Lindenmuseum.
Reservierung über das JES-Kartentelefon, Kasse im Lindenmuseum.
Eberhardstraße 61, 70173
Stuttgart, 0711 21848018, www.jes-stuttgart.de
Spielleitung: Tobias Metz
Inhaltliche Betreuung: Dr. Doris Kurella und Ulrike Bohnet
Inhaltliche Betreuung: Dr. Doris Kurella und Ulrike Bohnet
Eintritt:
€ 16,-/12,-. Tickets: Junges Ensemble Stuttgart, Tel. 0711.218480-18,
ticket@jes-stuttgart.de
Der besondere Tipp als Zusatznutzen für
Theaterbesucher: Ab
16.30 kann man sich die Ausstellung ansehen. Dies sollte man auf jeden Fall
ausnützen, wenn man sie noch nicht von früheren Besuchen her kennt. Es lohnt
sich, und wenn man sich ein wenig eingelesen hat, fällt einem das Mitkommen und
Begreifen des Theaterstückes viel leichter. Aber als Warnung: Man sollte sich
nicht beim Betrachten der Ausstellung verzetteln - die 1 1/2 Stunden, die man
bis zur Schließung hat, sind schneller vorbei als man dachte!
Spielort:
Landesausstellung
"INKA - Könige der Anden"
Linden-Museum
Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde, Hegelplatz
1, 70174 Stuttgart, Tel. 0711.2022-3, Fax 0711.2022-590
Di
– Sa 10 – 17 Uhr ǀ So und Feiertage 10 – 18 Uhr
Weitere Vorstellungen:
Sa.
15.2., So. 16.2., jeweils 19 Uhr / Mi. 19.2., 20 Uhr / Do. 21.2., 19 Uhr / Fr.
26.2., 20 Uhr
Aufführungen für Schulklassen ab Klasse 5:
Do.
20.2. und Do. 27.2., jeweils 11 Uhr Eintritt: € 4,50 im Klassenverband.
Anmeldung: Tel. 0711.2022-579, fuehrung@lindenmuseum.de
Besuchen Sie uns auch unter:
http://reisen-und-urlaub.blogspot.com für Artikel über Reisen und was schön daran
ist
http://alpen-blog.blogspot.com für Artikel über die Welt der Alpen
http://baden-wuerttemberg-blog.blogspot.com für Artikel über Baden-Württemberg
http://reisebuecherwanderfuehrer.blogspot.com für Besprechungen von Reise- und
Wanderliteratur
http://der-stuttgart-blog.blogspot.com für Artikel über Stuttgart
http://stuttgart-schwarz-weiss.blogspot.com für Minimalisten unter den Freunden der
Fotografie
http://living-in-stuttgart.com der englischsprachige Blog für Leben und
Erleben in Stuttgart und der weiten Welt
Impressum:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen